Einkaufen ist nun schon seit längerem nicht mehr das, was es einmal war. Momentan ist es schwer, dem Einkaufsrausch, wie viele ihn kennen, nachzugehen. Doch rein ökologisch betrachtet, ist das sehr vorteilhaft, da unser Konsumverhalten sehr schädlich für die Umwelt ist. Es bedarf eines grundsätzlichen Überdenkens des Konsums, nicht nur aufgrund der Umweltauswirkungen, sondern auch wegen der damit verbundenen Ausbeutung des Globalen Südens. Bis dato ist jedoch ein hoher Konsum, gerade in der westlichen Welt, eine Art gesellschaftliche Gewohnheit, welche Zeit braucht, um verändert zu werden. Um den Prozess der Veränderung in die Wege zu leiten, benötigt es u.a. nachhaltige Alternativen des Einkaufens. Da durch die Geschäfte zu bummeln heuer eher keine Option ist, kann man auf das allseits beliebte und bequeme Onlineshopping zurückgreifen. Schon klar, dass ein nachhaltiger Lebensstil in Wahrheit möglichst wenig Konsum bedeutet. Sicherlich ist es umweltschonender, wenn man upcycelt, also aus Altem Neues macht (Inspirationen zu diesem Thema findest du in unserem Video). Leute mit einer Vorliebe fürs Handwerken können sich hier besonders gut austoben. Dennoch erwische ich mich manchmal dabei, neue Sachen haben zu wollen… um mein Ziel nachhaltig einzukaufen weiterhin zu verfolgen, habe ich mir ein Konzept überlegt, welches das Vorhaben ganz einfach gestaltet. An erster Stelle steht für mich Regionalität! Ich möchte einerseits darauf achten, soweit es geht bei österreichischen Anbieter*innen einzukaufen und andererseits Materialien zu beziehen, welche in Österreich produziert wurden. Mein Erworbenes soll nachhaltigen Prinzipen nachgehen und somit fair, Zero Waste oder recycelt sein, da diese Kriterien nicht nur für mich, sondern auch für den Umweltschutz von großer Wichtigkeit sind. Auch die sozialen Aspekte sind bei fairen Produkten zu beachten, da bei diesen davon auszugehen ist, dass die Produktion unter fairen und menschlichen Arbeitsverhältnissen geschieht.
Regionalität
Um lokale Händler*innen gerade in Zeiten von Corona zu unterstützen, ist es besonders vorteilhaft regional zu shoppen, denn das schützt nicht nur die Umwelt, sondern unterstützt auch die österreichische Wirtschaft. Auf der Website nunukaller.com findet man österreichische Geschäfte, die ihre Ware aufgrund der Pandemie auch online anbieten. Hier gibt es alles Mögliche an Produkten: von Laptops bis Bücher, von Schmuck bis Geschirr, alles was das Herz begehrt! Diese Läden stehen zwar nicht unbedingt für Umweltschutz, nichtsdestotrotz fördert man diesen durch regionales Einkaufen.
Fair
Glücklicherweise gibt es in Österreich eine Vielzahl von Amazon-Alternativen! treeday bietet eine Plattform für zahlreiche Unternehmen, deren Nachhaltigkeitsgrad zuvor anhand bestimmter Indizes gemessen wurde. Auch das Wiener Unternehmen beeanco hat auf seiner Homepage Produkte verschiedener kleiner Produzent*innen, wie Naturkosmetik, feine Delikatessen, aber auch Schmuck oder Spielzeug. Wer es gerne schick hat und auch bereit ist mehr Geld auszugeben wird bestimmt bei doitfair fündig ebenfalls ein Onlinestore, wo es allerhand gibt, wie Kleidung für Erwachsene und Kinder oder Möbel und Dekoelemente. Auch fairschenkt bietet stylische Ware mit industriell kupfrigem Look für Küche und Bad oder als Dekoration. Als Feinschmecker*in findet man sicherlich etwas bei unverschwendet, ein Betrieb der hochwertige Feinkost aus Lebensmittelabfall herstellt. Leckere Schmankerl gibt es auch im Online-Bauernmarkt markta oder im neuen Online-Supermarkt gurkerl.
Fashion – sogar fair!
Wer fashionable ist und gerne Mode kauft, findet auch das Glück: Personen wie ich, die Low-Budget unterwegs sind, finden bei babettesorganic leistbare sowie nachhaltige Unterwäsche oder Dessous. Genauso gibt es bei heartoutclothing preiswerte Bekleidung, wo man Hoodies, T-Shirts und weiteres in trendigem minimalist Design findet. Ein sehr angesagtes Sortiment an ton- und pastellfarbigem Gewand gibt es bei dariadeh, die wahrscheinlich viele von euch bereits kennen. Ein breites Sortiment an eigens designter Mode, aber auch eigener Naturkosmetik und Bettzeug u.Ä. bietet auch das oberösterreichische Unternehmen Grüne Erde. Die Preise dort sind etwas höher, aber dafür die Produkte, wie auch die der anderen Labels, aus nachhaltiger und fairer Produktion.
Zero Waste und Recycled
Als nachhaltige Onlinestores können ebenso jene verstanden werden, welche für plastikfreie Materialien und Zero Waste stehen. pureandgreen, damnplastic und beechange sind sozusagen weitgehend plastikfreie Produkthändler*innen aus Österreich. Bei diesen Anbieter*innen stößt man auf viele nachhaltige Artikel: Kosmetik, Reisezubehör, Haushaltsutensilien und vieles mehr. Wer sich für upgecycelte/recycelte Produkte interessiert, kann das möglicherweise das ein oder andere bei nu-cycl, garbage, filia-aurea oder kontiki ergattern.
Fashion- sogar recycelt!
Um bewusst nachhaltig zu handeln, wäre es vorteilhaft, keine neue Bekleidung zu kaufen, sondern möglichst secondhand oder gebraucht. willhaben oder shpock sind praktische Online-Flohmärkte, wo es eine große Auswahl an gebrauchter Ware gibt. Aber es gibt auch einige Onlinestores, die recycelte und upgecycelte Kleidungsstücke verkaufen: quasi alt, aber so gut wie neu! Beispielsweis bei milch oder fitico-sportswear (Sportbekleidung aus alten Fischernetzen) kann man sich über diese Art von Mode schlauer machen und durch einen Einkauf vielleicht sogar eine Freude bereiten.
Resümee
Mir ist wichtig, die weitverbreitenden Konsummuster zu durchbrechen und Umweltschutz als wesentliche Komponente bei meiner Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Auch die soziale Komponente spielt natürlich eine wichtige Rolle, da viele Herstellungsprozesse oftmals auf dem Rücken des Globalen Südens lasten. Doch allein an den hier genannten Argumentationen merkt man, dass es ein Zusammenspiel von bottom-up (wir als Konsument*innen) und top-down (der Politik und in weiterer Folge an der Wirtschaft) braucht, um die Umstände zu verbessern. Das kommerzielle Angebot, welches den Leuten weltweit gemacht wird, führt überhaupt erst zu so einem umweltschädlichem Konsumverhalten. (Die Möglichkeiten klimafreundlich zu agieren sind sehr begrenzt, denn sie sind schwer zugänglich und noch dazu teuer, was besonders abschreckend wirkt. Daher wäre es ein erster Schritt in die richtige Richtung das käufliche Angebot umweltschonend zu gestalten. Da Veränderung nicht von heute auf morgen geschieht, muss man auf Mittel zurückgreifen, die aktuell zur Verfügung stehen.) Der hier geschriebene Blogeintrag soll dazu verhelfen, das gewohnte Shoppen, wie es derzeit noch konzipiert ist, nach besten Kräften nachhaltig ausführen zu können. Erfreulicherweise gibt es auch genügend klimafreundliche Onlinestores, welche, gerade in Zeiten der Pandemie, das Einkaufen nachhaltig gestalten können. Nütz die Chance jetzt mit nur ein paar Klicks umweltfreundlich (und gutem Gewissen) online zu shoppen! Die Auswahl ist groß und du wirst dich wundern, welche Artikeln es auch in nachhaltigeren Varianten gibt.
Mit herzlichen Grüßen
Alexandra